Eine dichte Himbeerhecke ist äußerst beliebt und platzsparend, um schmackhaftes Beerenobst dekorativ und naturnah im Garten zu kultivieren. Sie bietet nicht nur eine reiche, saftige Ernte, sondern kann auch als natürlicher, dichter Sichtschutz dienen. Die sorgfältige Anlage einer Himbeerhecke erfordert einige grundlegende Überlegungen und etwas Wissen im Umgang mit Himbeerpflanzen. Hier einige Tipp, damit die Hecke anwächst, die Pflanzen langfristig gesund, kräftig und ertragreich bleiben.
Himbeerhecken bieten einen wertvollen Lebensraum für viele Insekten und Vögel. Sie fördern somit die Artenvielfalt im Garten. Die meisten Himbeersorten sind selbstfruchtbar und benötigen keine zusätzliche Befruchtersorte für eine reiche Ernte.
Empfohlene Himbeersorten für eine gesunde und ertragreiche Hecke
Für eine Himbeerhecke eignen sich besonders gut bestimmte Sorten, die robust sind, gut wachsen und viele schmackhafte Früchte tragen. Laut Empfehlungen von Gartenexperten sind vor allem folgende Sorten zu empfehlen:
Herbsttragende Sorten:
- Autumn Bliss
- Polana
Diese Sorten tragen ihre Früchte ab Spätsommer bis Herbst und haben den Vorteil, dass sie meist weniger von der Himbeermade befallen werden. Sie werden im Frühjahr bodennah zurückgeschnitten und entwickeln neue, fruchttragende Triebe.
Sommertragende Sorten:
- Zewa 2
- Glen Ample
- Tulameen (sehr schmackhaft)
- Schönemann (gut für Marmeladen und Kuchen)
Sommerhimbeeren tragen an den einjährigen Ruten, die nach der Ernte entfernt werden. Die frisch gewachsenen Ruten bleiben für die nächste Saison stehen.
Zwerghimbeeren (Lowberry®-Sorten):
- Little Sweet Sister
- Good as Gold
Diese bleiben kompakt (ca. 1 m hoch) und eignen sich besonders gut für kleinere Hecken oder Kübel.
Weitere Sorten mit Zierwert:
- Lachsbeere ‚Olympic Double‘ (rosa Blüten, dekorativ)
- Schlaraffia® ‚Nasch mich‘
- Japanische Weinbeere (stark bewehrt, gut als Schutzhecke)
Für eine klassische Himbeerhecke werden pro Meter etwa 2 bis 3 Pflanzen gesetzt, bei einem Pflanzabstand von 40–50 cm. Ein Pflanzstreifen von mindestens 60 cm Breite ist empfehlenswert, um den Wurzeln ausreichend Platz zu bieten. Die Auswahl der Sorte hängt auch vom gewünschten Erntezeitraum ab: Wer eine längere Erntezeit wünscht, kann verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Reifezeiten kombinieren.
Sorte-Typ |
Beispiele |
Besonderheiten |
Eignung für Hecke |
Herbsttragend | Autumn Bliss, Polana | Weniger Schädlingsbefall, Rückschnitt im Frühjahr | Sehr gut, robuste Ernte |
Sommertragend | Zewa 2, Glen Ample, Tulameen | Ernte im Juli/August, Rückschnitt nach Ernte | Gut, benötigt Rankhilfe |
Zwerghimbeeren | Little Sweet Sister, Good as Gold | Kompakt, ca. 1 m hoch | Ideal für kleine Hecken/Kübel |
Zier- und Schutzhecken | Lachsbeere, Schlaraffia, Japanische Weinbeere | Zierwert, Schutzfunktion | Für gemischte Hecken geeignet |
Diese Sorten bieten eine gute Basis für eine gesunde, ertragreiche und pflegeleichte Himbeerhecke.
Standortwahl
Für eine Himbeerhecke eignet sich ein sonniger bis halbschattiger, windgeschützter Platz. Der Boden sollte locker, humusreich, gut durchlässig und nährstoffreich sein, da Himbeeren empfindlich auf Staunässe reagieren und schnell faulen können.
Wichtige Infos:
- Himbeeren bevorzugen einen leicht sauren pH-Wert von 5,5 bis 6,5.
- Ein vorher ungenutzter Standort, an dem keine anderen Rosengewächse (z.B. Erdbeeren, Brombeeren) standen, beugt Bodenmüdigkeit und schädlichen Krankheiten effektiv vor.
Pflanzabstand und Reihenführung
Beim Kauf von Himbeerpflanzen für eine Hecke sind die Pflanzen in der Regel zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch. Sie werden meist als Jungpflanzen oder wurzelnackte Stecklinge angeboten. Diese Größe ist ideal, um sie im Frühjahr oder Herbst zu pflanzen, da die Pflanzen so gut anwurzeln und schnell wachsen können. Je nach Sorte und Anbieter können die Pflanzen auch etwas größer sein, meist aber nicht über 50 Zentimeter hinaus.
Beim Anlegen einer Himbeerhecke werden die kräftigen Pflanzen meist in einer oder zwei Reihen gepflanzt. Ein ausreichender Abstand von 40 bis 50 cm zwischen den einzelnen Pflanzen ist empfehlenswert, damit sie sich optimal entwickeln und ausbreiten können. Zwischen den Reihen sollte mindestens 1,5 bis 2 Meter großzügiger Platz bleiben, um die Pflege und die Ernte zu erleichtern.
Unbedingt beachten:
- Pro laufendem Meter werden etwa 2 bis 3 gesunde Pflanzen gesetzt.
- Himbeeren sind Flachwurzler und breiten sich durch kräftige Wurzelausläufer aus.
Vorbereitung des Bodens
Vor der Pflanzung sollte der Boden tiefgründig gelockert, gut durchlüftet und gründlich von Unkraut befreit werden. Die sorgfältige Zugabe von reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist verbessert die Nährstoffversorgung deutlich.
Himbeeren benötigen einen nährstoffreichen, gut durchlüfteten Boden, um kräftig und gesund zu wachsen. Dabei ist es wichtig, keine frische, organische Düngung direkt ins Pflanzloch zu geben, da diese die empfindlichen Wurzeln verbrennen und schädigen kann. Stattdessen sollte der Boden vor der Pflanzung mit reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist angereichert werden. Besonders bei schweren, tonhaltigen Böden ist es sinnvoll, eine Drainageschicht aus Kies oder Sand einzubauen.
Diese lockere Schicht sorgt für einen schnellen Wasserabfluss und verhindert so zuverlässig Staunässe. Staunässe kann zu Wurzelfäule führen und das Wachstum der Himbeerpflanzen stark beeinträchtigen. Ein gut vorbereiteter Boden schafft somit optimale Bedingungen für eine gesunde und ertragreiche Himbeerhecke.
Rankhilfe und Pflanzung
Himbeeren benötigen eine stabile Rankhilfe, um die langen, biegsamen Ruten aufrecht zu halten und die Ernte zu erleichtern. Dafür eignen sich gespannte Drähte zwischen robusten Pfosten oder spezielle Rankgitter.
Die Rankhilfe für Himbeeren sollte idealerweise direkt bei der Pflanzung angebracht werden. So können die jungen Ruten von Anfang an am Gerüst entlanggeführt und befestigt werden, was das Wachstum in geordneten Bahnen lenkt und spätere Schäden an den Wurzeln durch nachträgliches Aufstellen vermeidet.
Falls die Rankhilfe nicht sofort beim Pflanzen installiert wurde, empfiehlt es sich, sie spätestens vor dem Austrieb im Frühjahr zu errichten. So können die neuen Triebe direkt angebunden werden und wachsen nicht unkontrolliert.
Die Pflanzung erfolgt so, dass die Wurzeln gut mit Erde bedeckt sind und der Wurzelhals etwa auf Bodenniveau liegt.
Wichtige Fakten:
- Rankhilfen sollten etwa 1,5 bis 2 Meter hoch und sehr stabil sein.
- Die beste Pflanzzeit ist der kühle Herbst oder das zeitige Frühjahr.
Mulchen und Bewässerung
Nach der Pflanzung empfiehlt sich das Ausbringen einer schützenden Mulchschicht aus Stroh, Rindenmulch oder frischem Rasenschnitt. Mulch schützt den Boden vor Austrocknung und hemmt das lästige Unkrautwachstum effektiv.
Für Himbeeren empfiehlt es sich, erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) mit dem Mulchen zu beginnen, wenn der Boden bereits ausreichend erwärmt ist. Das Mulchen sollte zusammen mit einer Kompostgabe erfolgen und locker etwa 5 cm hoch um die Pflanzen verteilt werden. So wird der Boden vor Austrocknung geschützt, Unkraut unterdrückt und die Humusbildung gefördert.
- Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden und schützt die flachen Wurzeln zuverlässig.
Im Sommer kann je nach Mulchmaterial eine Nachdüngung mit Mulch sinnvoll sein, um die Feuchtigkeit zu erhalten und den Boden humusreich zu halten. Im Herbst dient eine Mulchschicht als Frostschutz für die empfindlichen Wurzeln.
Himbeeren benötigen eine gleichmäßige und ausreichende Wasserversorgung, besonders während der empfindlichen Fruchtbildung. Bei längerer Trockenheit kann Wassermangel zu kleinen, weniger aromatischen Früchten führen.
Pflege und Schnitt
Regelmäßige, sorgfältige Pflege ist für eine gesunde Himbeerhecke unerlässlich.
Himbeeren müssen regelmäßig geschnitten werden – besonders, wenn sie als Hecke kultiviert werden. Der Schnitt ist wichtig, um die Pflanzen gesund, ertragreich und formschön zu halten. Ohne Rückschnitt würden Himbeeren schnell zu einem dichten, schwer zu pflegenden Dickicht verwachsen, das weniger Früchte trägt und anfälliger für Krankheiten ist.
Zum Schnitt gehört das konsequente Entfernen von Wildtrieben sowie das gezielte Auslichten alter Ruten. Sommerhimbeeren werden nach der Ernte bodennah abgeschnitten, Herbsthimbeeren hingegen werden nach der letzten Ernte komplett zurückgeschnitten.
Wichtige Fakten:
- Himbeeren sind anfällig für Pilzkrankheiten wie die gefürchtete Rutenkrankheit; gute Durchlüftung und regelmäßiger Schnitt beugen wirksam vor.
- Eine jährliche Düngung mit nährstoffreichem Kompost oder speziellem Beerendünger fördert das kräftige Wachstum und die reichhaltige Fruchtbildung.
Fazit
Die Anlage einer Himbeerhecke ist mit etwas sorgfältiger Planung und regelmäßiger Pflege gut umzusetzen. Der richtige Standort, ein lockerer, humusreicher Boden, ausreichende Abstände und eine stabile Rankhilfe sind entscheidend für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte. Mit kontinuierlicher Pflege bleibt die Himbeerhecke über viele Jahre hinweg ein attraktiver und ertragreicher Bestandteil jedes Gartens.
Weitere hilfreiche Garten Tipps für Hobbygärtner zur Pflanzung, Pflege und Ernte von Himbeerhecken und vieles mehr finden sich im Ratgeber für Gartenfreunde oder in anderen zahlreichen Angeboten im Internet. Dort können Interessierte wertvolle Hinweise und praktische Anleitungen entdecken, die bei der erfolgreichen Gestaltung und Pflege der Himbeerhecke unterstützen.