Vielleicht hast du schon einmal von Sternzeichen gehört, aber wusstest du, dass es auch passende Blumen für jeden Monat gibt? Diese Vorstellung bringt einen Hauch Romantik in den Kalender und lässt Pflanzen zu Symbolen für bestimmte Eigenschaften werden. In diesem Text lernst du die beiden Blüten kennen, die besonders eng mit dem zwölften Monat verbunden sind.
Die Tradition der Geburtsblumen
Hinter jeder Geburtsblume steht ein jahrhundertealter Brauch. Schon im viktorianischen Zeitalter nutzten Menschen die Sprache der Blumen, um Gefühle auszudrücken, die sie nicht offen aussprechen konnten. Dies galt als raffinierte Art, Zuneigung, Dankbarkeit oder Bewunderung zu zeigen, wobei jede Blume eine eigene Botschaft trug.
Im Laufe der Zeit wurde dieser Brauch weiterentwickelt. An vielen Orten ordnete man den Monaten jeweils eine Blüte zu und deutete daraus Charakterzüge ab. Anders als bei Horoskopen gibt es aber oft mehr als eine passende Pflanze pro Monat. Das liegt daran, dass die Natur nicht überall gleich ist und verschiedene Pflanzen zu einer Jahreszeit blühen können.
Daher variiert die Auswahl je nach Region und kultureller Prägung. Manche Länder kennen sogar mehrere Blüten für denselben Monat. Das lässt Raum für Interpretationen und persönliche Vorlieben und macht die Suche nach der eigenen Geburtsblume besonders spannend.
1. Geburtsblume Dezember: Die Narzisse
Die Narzisse zählt zu den bekanntesten Frühjahrsboten und wird in vielen Traditionen als Blüte für den Dezember genannt. Ihre trichterförmigen Blüten erscheinen oft schon im späten Winter und kündigen den bevorstehenden Frühling an.
Traditionelle Bedeutung der Narzisse als Monatsblume
Wenn du jemandem eine Narzisse schenkst, sendest du ein Zeichen der Erneuerung und der Hoffnung. Die Blume steht für die Wiederkehr des Lichts nach den dunklen Wintertagen und erinnert daran, dass nach jedem Ende ein neuer Anfang folgt. In der Blumensprache verkörpert sie auch Bewunderung und Respekt. Je nach Farbe variiert die Botschaft: Weiße Narzissen werden mit Unschuld in Verbindung gebracht, gelbe mit Freude und Optimismus, cremefarbene mit Eleganz. In der chinesischen Tradition gilt sie zudem als Glücksbringer für das neue Jahr.
Geschichte der Narzisse
Die Narzisse gehört zur Familie der Amaryllisgewächse. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Südwesteuropa und Nordwestafrika. Dort wachsen etwa fünfzig bis achtzig Arten, die Höhen von fünf bis achtzig Zentimetern erreichen können. Im 16. Jahrhundert wurden sie in den Gärten Mitteleuropas beliebt; inzwischen gibt es mehrere zehntausend Zuchtformen. Viele Sorten sind unkompliziert im Anbau: Sie bevorzugen lockeren, gut drainierten Boden und blühen in sonnigen bis halbschattigen Lagen.
Weitere spannende Fakten zur Narzisse
Ihren Namen verdankt die Pflanze der griechischen Sage um einen Jüngling, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Dieser Mythos erklärt, warum die Blume oft mit Selbstliebe assoziiert wird. Bereits im Alten Ägypten war sie bekannt; später fand sie Eingang in medizinische Texte, denn einige Arten enthalten Wirkstoffe, die als Heilmittel genutzt wurden. Gleichzeitig sind alle Pflanzenteile giftig, weshalb Vorsicht beim Umgang geboten ist. Der betörende Duft mancher Sorten wird bis heute in Parfüs verwendet. Eine Besonderheit sind die sogenannten Paperwhites: Diese Varietäten lassen sich im Winter auf der Fensterbank vortreiben und bringen so frühen Blütenzauber ins Haus.
2. Geburtsblume Dezember: Die Stechpalme (Ilex)
Der Ilex mit seinen tiefgrünen Blättern und leuchtend roten Beeren ist aus dem Winter nicht wegzudenken. Diese immergrüne Pflanze ist in Wäldern und Gärten anzutreffen und bringt Farbe in die dunkle Jahreszeit.
Traditionelle Bedeutung der Stechpalme als Monatsblume
Die Stechpalme symbolisiert Beständigkeit und Schutz. Schon keltische und germanische Stämme schmückten ihre Wohnstätten mit den robusten Zweigen, um böse Geister fernzuhalten. Später übernahm das Christentum die Pflanze als Zeichen des ewigen Lebens. Die rote Frucht wird dabei häufig mit Liebe und dem Opfer Christi assoziiert, das dunkle Laub mit Ausdauer. Ein weiterer Aspekt der Symbolik ist die Voraussicht: An den unteren Zweigen trägt die Pflanze mehr Dornen als weiter oben, weil sie sich an Fressfeinde anpasst.
Geschichte der Stechpalme
Die europäische Stechpalme ist entweder ein Strauch von ein bis fünf Metern Höhe oder ein Baum, der zehn bis zwanzig Meter erreichen kann. Ihre Blätter sind dick, lederartig, bis zu zehn Zentimeter lang und an den Rändern gezähnt. Im unteren Bereich sind sie besonders stachelig, während die Blätter in größeren Höhen glatter werden. Zur Fruchtbildung braucht es weibliche und männliche Pflanzen. Ab Oktober reifen die kugelförmigen roten Beeren, die für Menschen als leicht giftig gelten, aber von einigen Vogelarten gefressen werden. Ilex aquifolium ist in vielen Teilen Europas heimisch und bevorzugt milde Winter sowie halbschattige Lagen; in Deutschland steht er unter besonderem Schutz.
Weitere spannende Fakten zum Ilex (Stechpalme)
Schon vor der römischen Zeit schmückten Menschen ihre Häuser mit Ilex, und noch heute erklingen zur Weihnachtszeit Lieder, in denen „holly“ besungen wird. In einigen Regionen wird aus den Beeren ein Likör hergestellt, der „Baie de Houx“ heißt. Früher nutzten Handwerker das feinporige Holz für Intarsienarbeiten oder als Ersatz für Ebenholz, weil es sich gut polieren lässt. Die gerösteten Samen galten sogar als Kaffeeersatz. Aufgrund der langen Lebensdauer – manche Exemplare werden mehrere Jahrhunderte alt – und der dichten Verzweigung eignet sich die Pflanze hervorragend als Sichtschutz im Garten.
Ideen, wie du die Dezember‑Geburtsblumen nutzen kannst
Narzissen und Stechpalmen bringen nicht nur Freude, sondern haben auch eine symbolische Komponente. Sie erinnern an Neubeginn und Geborgenheit. Deshalb eignen sie sich ausgezeichnet, um im Dezember persönliche Akzente zu setzen. Hier einige Anregungen, wie du diese Blumen einsetzen kannst:
- Verschenke einen Strauß aus Narzissen als Geburtstagsgeschenk an Dezember‑Kinder, um Hoffnung und Lebensfreude zu vermitteln.
- Nutze Stechpalmenzweige als Tischdekoration für die Feiertage. Das satte Grün und die roten Beeren schaffen eine warme Atmosphäre.
- Pflanze Narzissenknollen im Herbst in einem Topf, damit sie im Winter in deiner Wohnung erblühen.
- Gestalte ein handgefertigtes Kartenmotiv mit beiden Blumen, um deinen Lieben eine persönliche Botschaft zukommen zu lassen.
- Ergänze Weihnachtsgestecke mit Ilex und kombiniere sie mit Kerzen oder getrockneten Orangenscheiben für eine natürliche Dekoration.
- Verziere Geschenke mit kleinen Narzissen oder Ilexblättern als natürliches Extra, das zugleich für Glück und Schutz steht.
So findest du deine Geburtsblume
Jeder Monat hat seine eigenen Blüten, und oft gibt es mehr als eine Option. Nachfolgend findest du einen Überblick. Für jeden Monat sind die wichtigsten Geburtsblumen aufgelistet. Vielleicht entdeckst du auch deine Lieblingsblüte.
- Geburtsblume für den Januar: Schneeglöckchen, Nelke
- Geburtsblume für den Februar: Schwertlilie (Iris), Veilchen
- Geburtsblume für den März: Jonquille, Osterglocke
- Geburtsblume für den April: Gänseblümchen, Duftende Platterbse
- Geburtsblume für den Mai: Maiglöckchen, Weißdorn
- Geburtsblume für den Juni: Rose, Geißblatt
- Geburtsblume für den Juli: Rittersporn, Seerose
- Geburtsblume für den August: Klatschmohn, Gladiole
- Geburtsblume für den September: Aster, Blaue Prunkwinde
- Geburtsblume für den Oktober: Ringelblume, Schmuckkörbchen
- Geburtsblume für den November: Chrysantheme
- Geburtsblume für den Dezember: Stechpalme, Narzisse