Geburtstage lassen sich nicht nur mit Sternzeichen oder Edelsteinen verbinden, auch bestimmte Pflanzen gehören zu jedem Abschnitt des Jahres. Bist du im Mai geboren oder gratulierst jemandem, der in diesem Monat Geburtstag feiert, dann spielen Maiglöckchen und Weißdorn eine besondere Rolle. Diese beiden Gewächse haben Geschichten, die sich über Jahrhunderte erstrecken und den Frühling auf besondere Weise einläuten.
Die Tradition der Geburtsblumen
Seit der Antike waren Pflanzen mehr als bloße Dekoration. In Griechenland und Rom sah man Blüten als heilige Begleiter, sie schmückten religiöse Feste und Opfergaben und standen symbolisch für die Kräfte der Natur. Menschen verehrten sie, weil sie den Übergang der Jahreszeiten markierten und Fruchtbarkeit sowie Wachstum repräsentierten.
Später übernahmen religiöse Bräuche vieler Regionen diese Pflanzensprache. Bestimmte Blüten ehrten Heilige und wurden zu kirchlichen Feiertagen genutzt; so wird das Maiglöckchen wegen seiner weißen Farbe mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht. Die Zugehörigkeit einer Blüte zu einem Monat erhielt dadurch eine spirituelle Komponente, denn sie sollte Schutz und Segen bringen.
Besonders populär wurde das Thema im 19. Jahrhundert. In der viktorianischen Zeit entstanden komplexe Blumensprachen, mit denen man Gefühle ausdrückte, ohne sie auszusprechen. Damals ordnete man jedem Monat ein oder zwei Pflanzen zu, sodass Menschen die Blume wählen konnten, die sie am meisten ansprach oder am besten verfügbar war. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten und ergänzt die bekannten Geburtssteine.
1. Geburtsblume Mai: Das Maiglöckchen
Maiglöckchen sind zarte Stauden mit glockenförmigen Blüten, die im Schatten von Laubwäldern oder in kühlen Gärten gedeihen. Ihre glänzenden Blätter bilden den Kontrast zu den weißen Glocken, die in langen Reihen an dünnen Stielen hängen. In den Sommermonaten entwickeln sie rote Beeren, die hübsch aussehen, aber hochgiftig sind; deshalb sollten Kinder und Haustiere ferngehalten werden.
Traditionelle Bedeutung des Maiglöckchens als Monatsblume
Die nickenden Blütenglocken des Maiglöckchens vermitteln Bescheidenheit und Demut. Ihre strahlend weiße Farbe steht für Reinheit und Unschuld, während ihr intensiver Duft Freude und Wohlstand ankündigt. In der Blumensprache verkörpern sie „innige Liebe“ und gelten als Symbol für die Rückkehr zum Glück. Viele Menschen schenken zum 1. Mai ein kleines Sträußchen, um Zuneigung, Mitgefühl oder einfach Hoffnung auf einen guten Sommer auszudrücken.
Geschichte der Maiglöckchen
Convallaria majalis, so der botanische Name, ist die einzige Art ihrer Gattung. Sie ist in weiten Teilen Europas heimisch und wurde nach Nordamerika und Asien gebracht. Das Gewächs wächst am liebsten an halbschattigen Orten mit feuchtem, gut durchlässigem Boden. Bereits im Mittelalter nutzte man die Pflanze bei Frühlingsfesten, und in Frankreich sowie Belgien verschenkt man sie traditionell am 1. Mai als Zeichen der Freundschaft. In vielen Erzählungen wird berichtet, dass Maiglöckchen aus den Tränen der Jungfrau Maria entstanden; in vorchristlicher Zeit huldigte man mit ihnen der Frühlingsgöttin Ostara. Auch in der jüngeren Geschichte tauchen sie immer wieder auf: Grace Kelly, Lady Diana und Kate Middleton wählten Maiglöckchen für ihre Brautsträuße. Da alle Pflanzenteile giftig sind und Maiglöckchen in Deutschland unter Naturschutz stehen, sollte man sie jedoch nicht aus der Natur entnehmen, sondern im eigenen Garten kultivieren.
Weitere spannende Fakten zum Maiglöckchen
Jeder Stiel trägt meist zwei breite, elliptische Blätter und bis zu zwölf Blüten, die aus sechs miteinander verbundenen Blütenblättern bestehen. Es gibt Sorten mit rosa Blüten oder panaschiertem Laub; die Pflanze vermehrt sich durch unterirdische Rhizome und kann rasch ganze Teppiche bilden. Bienen zapfen den süßen Saft an der Basis der Blüte an, denn Nektar bietet der kleine Frühlingsbote nicht. Für die Parfümindustrie ist der Duft von großer Bedeutung, doch für Menschen ist die Pflanze giftig. In schattigen Wäldern wird sie häufig mit Bärlauch verwechselt: Bärlauch hat mattgrüne, einzeln gestielte Blätter, während Maiglöckchenblätter paarweise und glänzend sind. Wer diese Blumenspezies im Garten ansiedeln möchte, sollte ihr Zeit geben – es kann zwei bis drei Jahre dauern, bis sie nach einer Teilung wieder blüht.
2. Geburtsblume Mai: Der Weißdorn
Der Weißdorn ist ein dicht verzweigter Strauch oder kleiner Baum mit duftenden weißen bis zartrosafarbenen Blüten. Er gehört zur Familie der Rosengewächse und besitzt kräftige Dornen, die Vögeln Schutz bieten. Seine zarten Blüten erscheinen im späten Frühjahr und stehen im spannenden Gegensatz zu den wehrhaften Zweigen.
Traditionelle Bedeutung von Weißdorn als Monatsblume
Viele Geschichten ranken sich um den Hagedorn, wie er im Volksmund heißt. In der keltischen Sagenwelt galt er als Grenze zur Welt der Feen, weshalb man ihn ehrte und nie leichtfertig beschädigte. Seine Dornen symbolisieren Schutz, während die Blüten für Hoffnung stehen; dadurch wird die Dualität von Verletzlichkeit und Stärke sichtbar. In der christlichen Tradition sollen seine Zweige die Dornenkrone Jesu gebildet haben, weshalb er für Opferbereitschaft und Erlösung steht. Als Geburtsblume verkörpert Weißdorn Stärke, Ausdauer, Langlebigkeit und Fruchtbarkeit. Viele Menschen hängten Zweige über ihre Haustüren, um Unglück abzuwehren, und bestimmten Kulturen sahen in ihm einen Glücksbringer bei Hochzeiten oder Geburten.
Geschichte des Weißdorns
Weißdorn ist in Europa, Nordamerika und Asien verbreitet und wächst in Hecken, an Waldrändern, auf Feldern oder an Straßenrändern. Er erreicht eine Höhe von drei bis sieben Metern, manche Exemplare schaffen es sogar auf zehn Meter und können bis zu vierhundert Jahre alt werden. Ein bis zwei Zentimeter lange Dornen schützen seine knorrigen Äste. Die Blüten erscheinen von Ende April bis Juni, verströmen einen intensiven, oft als fischig beschriebenen Geruch und locken zahlreiche Insekten an. Im Spätsommer färben sich die kleinen, apfelartigen Früchte rot; sie enthalten nur einen Kern, schmecken mehlig und werden von Vögeln gerne gefressen. Weltweit existieren rund zweihundert Arten, in Mitteleuropa wachsen vor allem der eingriffelige und der zweigriffelige Weißdorn, die sich leicht miteinander kreuzen. Alle Teile des Strauchs werden in der Pflanzenheilkunde genutzt: Tee oder Tinkturen aus Blättern, Blüten und Früchten fördern die Durchblutung der Herzkranzgefäße und stärken den Kreislauf. Seine robuste Natur macht ihn zugleich zu einer wertvollen Heckenpflanze und zu einem Lebensraum für unzählige Vogel- und Insektenarten.
Weitere spannende Fakten zum Weißdorn
In vielen Regionen wird der Strauch als „Mayflower“ bezeichnet, weil seine Blüten den Frühling ankündigen und häufig den Maibaum schmücken. Vögel lieben seine dichten Kronen, und über dreißig Arten fressen seine Früchte. Aufgrund seiner starken Dornen eignet sich Weißdorn hervorragend als natürlicher Schutzzaun; er bildet ein undurchdringliches Geflecht, das kleinen Säugetieren, Insekten und Vögeln Unterschlupf bietet. Manche Bäume haben Holz, das so hart ist, dass daraus früher Werkzeuggriffe gefertigt wurden; selbst der Name Crataegus weist auf diese Festigkeit hin. In der Küche lässt sich aus den Beeren Mus, Gelee oder Sirup herstellen, und wer gerne experimentiert, kann aus den Blüten einen aromatischen Sirup oder Likör ansetzen. Der Strauch ist zudem nahezu unempfindlich gegen Frost und verträgt sowohl trockene als auch feuchte Böden.
Ideen, wie du die Mai-Geburtsblumen nutzen kannst
Maiglöckchen und Weißdorn haben nicht nur einen symbolischen Wert – sie lassen sich kreativ einsetzen und bereichern Alltag und besondere Anlässe. Ihre Blüten bringen den Duft des Frühlings ins Haus, ihre Zweige verleihen deinem Garten Struktur. Gleichzeitig eignen sie sich als persönliche Geschenke und erinnern die Beschenkten an ihre Wurzeln.
- Stelle einen frühlingshaften Geburtstagsstrauß aus Maiglöckchen und zarten Weißdornzweigen zusammen und überrasche damit einen Mai-Geburtstag.
- Verwende getrocknete Maiglöckchenblüten für ein duftendes Potpourri oder in selbstgemachter Seife, um deinem Zuhause eine besondere Note zu verleihen.
- Pflanze Weißdorn als natürliche Hecke im Garten; die dichten Äste schützen vor neugierigen Blicken und dienen gleichzeitig als Lebensraum für Vögel.
- Bereite aus Weißdornblüten einen herben Tee oder sirupartige Getränke zu, die das Herz-Kreislauf-System unterstützen.
- Gestalte Grußkarten oder kleine Kunstwerke mit Abbildungen der beiden Geburtsblumen und versende sie als persönliche Botschaft.
- Nutze Maiglöckchen und Weißdorn als Dekoration für eine Frühlingshochzeit, zum Beispiel in Tischgestecken oder im Haarschmuck.
- Schenke Schmuckstücke oder Anhänger mit Motiven dieser Blumen, wenn du eine bleibende Erinnerung schaffen möchtest.
- Feiere den 1. Mai, indem du Nachbarn oder Freundinnen einen kleinen Zweig Weißdorn oder ein Sträußchen Maiglöckchen schenkst.
So findest du deine Geburtsblume
Jeder Monat besitzt seine eigenen floralen Botschafter. Suche in der folgenden Liste den passenden Abschnitt deines Geburtsdatums und erfahre, welche Blüte zu dir gehört.
- Geburtsblume für den Januar: Nelke und Schneeglöckchen
- Geburtsblume für den Februar: Veilchen und Schwertlilie
- Geburtsblume für den März: Osterglocke und Jonquille
- Geburtsblume für den April: Gänseblümchen und Edelwicke
- Geburtsblume für den Mai: Maiglöckchen und Weißdorn
- Geburtsblume für den Juni: Rose und Heckenkirsche
- Geburtsblume für den Juli: Rittersporn und Seerose
- Geburtsblume für den August: Gladiole und Mohnblume
- Geburtsblume für den September: Aster und Blaue Prunkwinde
- Geburtsblume für den Oktober: Ringelblume und Kosmea
- Geburtsblume für den November: Chrysantheme
- Geburtsblume für den Dezember: Narzisse und Ilex





